Donnerstag, 30. Mai 2013

Rezension: Liebesschmarrn und Erdbeerblues

Rezension: Liebesschmarrn und Erdbeerblues






Inhalt:

 Lene ist glücklich mit Michi. Als er ihr allerdings seine Liebe gesteht, läuft sie auf und davon. Wieso? Lene hat die Theorie, dass man in Bayern nicht "Ich liebe dich" sagen kann. Das hört sich einfach blöd an und ein "I mog di" ist bei Weitem nicht das Gleiche.
Ihre Theorie wird umgehend in der Passauer Zeitung veröffentlicht und schlägt so hohe Wellen, dass Lene gleich darauf ein Buch schreiben soll - nein, einen Ratgeber...
Ihr neuer Bekanntheitsgrad beschert Lene gleich einige Männer, die ihre Theorie widerlegen wollen:
- Lenes neuer Gegenspieler, der Sprachwissenschaftler Karl,
- ein spanischer Geschäftsmann, dessen spanisches "Te amo" sich unglaublich toll anhört 
- ihr Chef Matthias, der ihr auf ganz eigene Weise vermittelt, was er will
- und Lene´s Ex Michi.
Da ist Chaos natürlich vorprogrammiert. Wie kann Lene z. B. ihrem Lieblingsmexikaner erklären, warum sie an einem Tag mit drei verschiedenen Männern zum Essen kommt?
Am Ende findet Lene nicht nur die Antwort auf die Frage, ob es auf Bayerisch die Liebe gibt, sondern findet auch noch denjenigen, der es ihr glaubhaft sagt.

Charaktere:

Lene.... tja Lene sollte eigentlich rundum glücklich sein. Sie hat einen guten Job bei der Passauer Zeitung, wohnt in einer extra für Sie ausgebauten Scheune auf dem Hof des Vaters und ist mit einem der begehrtesten Anwälte/ Junggesellen Passaus liiert. Aber das "Liebesgeständnis" von Michi wirft sie völlig aus der Bahn. Es kann doch nicht sein, dass man in Bayern seine Liebe nicht äußern kann. Sie stolpert auf der Suche nach der Bayerischen Liebe in allerlei Verwicklungen, die sie mit ihrem Charme und ihrer Naivität löst. Lene ist aber auch eine, die ihre Meinung lautstark vertreten kann, was man an den Wortgefechten mit dem Sprachwissenschaftler Karl spürt. 

Die Männer... 

Michi ist ihr Exfreund, der als Liebeserklärung nicht das klassische "Ich liebe dich" gewählt hat, sondern eine Bayerische Abwandlung davon. Als ihn Lene verlässt, sucht er sich zwar die Nächstbeste, aber irgendwie passt das dann doch nicht. Aber sind es wirklich die Gefühle, die ihn treiben, oder doch nur körperliche Anziehung?

Ernesto lernt Lene in einer Bar kennen und er kann sofort mit seinem spanischen Charme und dem dazugehörigen Dialekt punkten. Zudem ist er auch noch ein erfolgreicher Geschäftsmann, der wöchentlich nach Barcelona fliegt... Was will frau mehr? Lene lässt sich mit ihm ein, hat aber nicht wirklich mit dem spanischen Temperament gerechnet.

Matthias ist Lenes Chef und irgendwie ist da gleich von Anfang an eine Chemie zwischen den beiden. Er scheint ihre Gedanken lesen zu können und als sie Streit mit ihrem Vater hat, ist er für sie da und lässt sie sogar in seinem Zweithaus wohnen. Allerdings stellt sich schnell heraus, dass Matthias nur aus einem bestimmten Antrieb heraus handelt. Oder steckt mehr dahinter?

Lene war ihm von Beginn an ein Dorn im Auge - Karl Huber, Sprachwissenschaftler und Verteidiger des Bayerischen Dialekts kann mit der Theorie so gar nichts anfangen. Sieht er doch hier den Verfall des Bayerischen Sprachguts. Sobald die beiden Streithähne in einem Raum sind, fliegen die Fetzen. Alles rein geschäftlich... Allerdings ist Karl Huber abseits des Kampfrings eigentlich doch ganz nett...

Schreibstil

Das Buch ist aus der Sicht Lenes heraus geschrieben. Man kann sich als Leser wirklich gut in ihre Gedanken versetzen. Die Autorin hat das Buch mit einer ordentlichen Prise Witz und Ironie gewürzt. Einige spannende Wendungen machen das Buch zu einem kurzweiligen Lesespaß! Man will immer wissen, wie es weitergeht und was Lene noch so alles auf dem Weg zur weiß-blauen Liebe passiert. Da die Autorin selber aus Bayern kommt, fand ich es super, dass sie immer wieder "Bayerische" Gespräche eingebaut hat.
Am allerbesten fand ich, dass Schwarzhuber am Ende des Buches die Rezepte zu den Gerichten, die im Buch vorkommen sowie einen kleinen Bayerisch-Sprachführer angehängt hat.

Alles in Allem...

 ... war dieses Buch ein Highlight! Nicht nur ich als Bayerisches Madl werd an dem Buch Gefallen finden. Schon alleine die Aussage, dass es keinen Bayerischen Ausdruck für "Ich liebe dich" gibt, hat mich aufhorchen lassen. Denn das stimmt. Dafür haben wir Bayern mind. 1000 andere Begriffe, wie uns das Buch am Ende eindeutig beweist.



1 Kommentar:

  1. Liebe Sabrina,
    vielen Dank für diese tolle Rezension. Ich freue mich ganz sakrisch darüber :-)
    Herzliche Grüße
    Angelika Schwarzhuber

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